Zum vierten Mal richtet die WBSC Softball Division den Coed Slowpitch World Cup in Plant City, Florida aus. Das Turnier findet vom 19. bis 22. November 2015 auf der Anlage der WBSC Softball World Headquarters statt. Dieses Jahr ist erstmals auch die deutsche Nationalmannschaft dabei. Simone Lody und Wolfgang Walther, die Headcoaches der Mannschaft, stellen gerade den Kader zusammen. Simone Lody: „Nachdem es vor zwei Jahren leider nicht geklappt hat, freut es uns umso mehr, dass wir dieses Jahr nicht nur das OK des DBV haben, sondern auch genügend hochmotivierte Softballer, die das nötige Kleingeld zusammenkratzen konnten. In einem EM-Jahr ist das nicht selbstverständlich!“ Genau wie bei der Europameisterschaft im Juli 2015 in Bulgarien tragen auch beim World Cup Spieler und Spielerinnen die Kosten selbst. Wolfgang Walther: „Die Bereitschaft der Spieler und Spielerinnen, diese finanzielle Herausforderung zu stemmen, zeigt die unglaubliche Energie, die Coed Slowpitch freisetzen kann!“ Der Slowpitch World Cup fand erstmals in den Jahren 2002 und 2005 statt und dann nach einer längeren Pause wieder im Januar 2014. In Zukunft soll das Turnier regelmäßig stattfinden, eventuell sogar jährlich.

Auch auf europäischer Ebene kommt Bewegung in den Slowpitch: Im Juli 2014 nahm zum ersten Mal eine Herren-Slowpitch-Europaauswahl am Border Battle in Kanada teil. Das Border Battle ist jedes Jahr der Höhepunkt des internationalen Herren Slowpitchs, bei dem die Nationalmannschaften der USA und Kanadas aufeinandertreffen. In Zukunft soll das Team Europe jedes zweite Jahr an diesem prestigeträchtigen Turnier teilnehmen, das nächste Mal bereits im Sommer 2016. Ebenfalls nächstes Jahr veranstaltet der Europäische Softballverband (ESF) die erste Herren Slowpitch Europameisterschaft. Stefan Hoffmann, Vizepräsident des Deutschen Baseball und Softball Verbands und dort zuständig für den Breitensport, sieht das positiv: „Es wird immer deutlicher, welches enorme Wachstumspotential für uns im Slowpitch steckt. Daher ist eine Ausweitung des Angebots auf europäischer Ebene absolut zu begrüßen!“.

In Deutschland wurde im Oktober bereits die fünfte deutsche Meisterschaft im Slowpitch ausgetragen, zum zweiten Mal vollständig nach den Coed-Regeln (5 Frauen, 5 Männer) der internationalen Verbände. Acht Teams traten am 10. und 11. Oktober in Mannheim an. Neben dem deutschen Meistertitel kämpften sie um zwei weitere Startplätze zum European Super Cup Coed Slowpitch im Juli 2016. Die UCE Travellers sind als Titelverteidiger bereits für die Teilnahme qualifiziert. Kai Lody, der Organisator der DM, ist begeistert: „Es sieht gut aus für den Coed in Deutschland: Nächstes Jahr treten vielleicht drei deutsche Teams beim Super Cup an, und für die offene DM dieses Jahr mussten wir erstmals mehreren Teams absagen, weil wir zu viele Interessenten hatten!“.

Für die nächsten Jahre stehen die Zeichen im Slowpitch Softball sowohl national als auch international also auf Wachstum. Für Karim Abu-Omar, der in Großbritannien für die Windsor Knights A-Level Coed Slowpitch spielt, ist klar: „50 Teams die auf 12 Feldern ein vom Verband organisiertes Coed Slowpitch Wochenendturnier spielen – das geht auch in Deutschland“. Auch wenn dies vielleicht noch einige Jahre in der Ferne liegt, Slowpitch Softball besitzt in Deutschland ein großes Wachstumspotential. Für Slowpitch als Breitensportvariante unseres Sports sprechen dabei zum Beispiel die kurze Spielzeit (ca. 60-70 Minuten für ein 7 Inning Spiel) und die vergleichsweise geringen Belastungen für Pitcher und Catcher. Stefan Hoffmann: „Als DBV sehen wir im Slowpitch langfristig ein großes Potential – deshalb unterstützen wir auch gerne bereits jetzt die Coed Slowpitch Nationalmannschaft. Wir drücken die Daumen und wünschen viel Erfolg in Florida!“