Deutschland 001 010 000  2 7 2
Frankreich  000 030 000  3 3 2

Boxscore

von Matthias Ondracek

Die deutsche Baseball-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die Europameisterschaft in Regensburg und Tschechien gestartet. Die Auswahl des Deutschen Baseball- und Softball-Verbandes kassierte vor heimischer Kulisse am Freitagabend gegen Frankreich eine 2:3-Pleite. Für das Team von Bundestrainer Greg Frady geht es nun am Samstag (19 Uhr) gegen Belgien schon um alles, will man das Ziel, eine Medaille zu gewinnen, nicht schon früh aus den Augen verlieren.

Im dritten Inning brandete erstmals Stimmung in der mit 1.121 Zuschauern gut gefüllten Armin-Wolf-Arena auf. Der Solinger Moritz Buttgereit eröffnete den Durchgang mit einem satten Hit. Kevin Kotowski und Philipp Howard luden anschließend die Bases. Nach einem Balk von Frankreichs Pitcher Owen Ozanich konnte Buttgereit die 1:0-Führung für Deutschland erlaufen.

Deutschland steht nun unter Druck (Foto: Freiesleben, A.)

Zwei Spielabschnitte später kam ordentlich Bewegung auf die Anzeigetafel. Zunächst baute die deutsche Mannschaft ihren Vorsprung auf 2:0 aus. Philipp Howard umrundete nach einem Treffer von Simon Gühring das Rund. Doch die Franzosen hatten eine Antwort parat. Und die hatte es in sich. First Baseman Rene Leveret drosch den Ball in hohem Bogen aus dem Stadion. Der monströse Homerun landete beinahe auf der anliegenden Donaustaufer Straße. „Ich muss Luke Sommer ein Kompliment machen, er war wirklich stark, hat viel variiert. Ich habe mich darauf eingestellt und auf die Chance gewartet. Nach dem Sieg fühle ich mich großartig“, erklärte Leveret. Mit diesem fulminanten Hieb weckte der Franzose seine Teamkollegen. Die „Grande Nation“ legte – auch bedingt durch die ein oder andere Unachtsamkeit in der Feldverteidigung der Deutschen – direkt zwei Zähler nach.

Fortan lief Deutschland einem 2:3-Rückstand hinterher. Starting Pitcher Luke Sommer indes bot eine tadellose Vorstellung auf dem Werferhügel in der Armin-Wolf-Arena. In knapp sieben Innings ließ der Heidenheimer nur drei Treffer zu, verbuchte sechs Strikeouts und musste dabei nur einen Gegenpunkt auf seine Kappe nehmen. Im siebten Durchgang verließen den ehemaligen Triple-A-Profi die Kräfte und Markus Solbach übernahm seinen Part. Der US-Export von den Arizona Diamondbacks fand sogleich gut ins Spiel und beendete den Durchgang mit einem Strikeout.

Am Spielstand änderte dies jedoch vorerst nichts. Im achten Spielabschnitt deutete sich der Ausgleich für die deutsche Mannschaft an. Maik Ehmcke erreichte mit einem Freilauf die erste Base. Der US-Profi gab an alter Wirkungsstätte sein Pflichtspieldebüt für die Herren-Nationalmannschaft. Moritz Buttgereit und Kevin Kotowski folgten ihrem Teamkollegen. Bei zwei Aus und geladenen Bases trat Lokalmatador Philipp Howard an die Homeplate. Doch der Regensburger zog im Duell mit Frankreichs Werfer Pierrick Lemestre den Kürzeren.

Es sollte die letzte Gelegenheit für Deutschland bleiben, die Begegnung noch einmal zu drehen. Mit drei schnellen Aus machten die Franzosen im letzten Spielabschnitt den Sack zu und feierten so einen gelungenen Auftakt in die Europameisterschaft. Debütant sagte Ehmcke nach der Partie: „Es war ein tougher Loss, aber für mich eine tolle Erfahrung in meinem ersten Pflichtspiel in der Nationalmannschaft. Und dann gleich vor heimischer Kulisse. Ich bin froh, wieder hier zu sein.“ Routinier Christopher Howard richtete den Blick nach der bitteren Pleite sogleich nach vorn: „Mal gewinnt man, man verliert man. Heute war es unglücklich für uns, aber morgen geht es weiter. Es ist natürlich noch nichts verloren.“

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