Schweden    200 002 004   8 11 6
Deutschland 007 022 01X  12 13 1

Boxscore

von Matthias Ondracek

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich mit einem turbulenten 12:8-Sieg gegen Schweden im letzten Spiel vor heimischer Kulisse bei der Europameisterschaft in Richtung Tschechien verabschiedet. Das Team von Bundestrainer Greg Frady zeigte dem Gruppenletzten vor 1.192 Zuschauern in Regensburg die Grenzen auf. Die Hausherren waren bereits vor der Partie für die Runde der besten Sechs qualifiziert.

Das erste Wort hatten die Schweden. Das Drei-Kronen-Team legte los wie die Feuerwehr. Gegen den deutschen Starter Maurice Wilhelm gelangten gleich die ersten beiden Batter auf Base. Peter Johannessen blieb eiskalt und schickte seinen Teamkollegen Pontus Byström nach Hause. Direkt im Anschluss erhöhte Magnus Pilegard nach einem Treffer von Nicholas Filice auf 2:0 für die Skandinavier.

Die deutsche Offensive war von nun an gefordert. Und die Heimfans mussten sich auch nicht lange gedulden, bis das Team von Bundestrainer Greg Frady zurückschlug. Begünstigt durch einen Feldspielfehler der Schweden glichen Moritz Buttgereit und Max Boldt im dritten Inning zunächst aus. Danach schickte Nationalmannschaftskapitän Simon Gühring Ludwig Glaser zur deutschen Führung über die Homeplate. Noch im gleichen Spielabschnitt konnte die DBV-Auswahl das Ergebnis sogar auf 7:2 in die Höhe schrauben. Der Arbeitstag des schwedischen Starters David Long war damit beendet.

Noch nicht vorbei war allerdings der Angriffswirbel der deutschen Equipe. Mit jeweils zwei Runs im fünften und im sechsten Durchgang sorgten die Hausherren für klare Verhältnisse. Schweden gab allerdings noch nicht klein bei. Philipp Gajzler verkürzte zunächst mit fulminanten Double an die Outfield-Begrenzung um zwei Punkte. Dann drosch der Designated Hitter der Schweden den Ball in hohem Bogen zum 8:12 aus dem Stadion. Es sollte der Schlusspunkt eines offensiven Schlagabtauschs bleiben.

Bester Akteur der DBV-Auswahl war Max Boldt. Der Mainzer brachte es bei fünf Schlagchancen auf drei Hits, zwei Runs und zwei Runs Batted In. Coach Frady nutzte zudem die Chance und schenkte einigen seiner Schützlinge Spielpraxis. Insgesamt kamen unter anderem vier Pitcher zum Einsatz.

Eine Überraschung erwartete die Fans vor dem letzten EM-Spiel in Regensburg: Die deutsche Turner-Legende Eberhard Gienger flog mit dem Fallschirm direkt in die Armin-Wolf-Arena ein. Der Weltmeister und Olympia-Dritte von 1974 überbrachte den Spielball und eröffnete die Partie der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden mit dem traditionellen First Pitch.

Stimmen zum Spiel

Dennis Cook (Headcoach Schweden): „Die Mannschaft hat heute besser geschlagen. Sie haben gekämpft. Ich bin stolz auf das Team. Jetzt haben wir noch zwei Spiele und werden alles geben um im A-Pool zu bleiben.“

Max Boldt (3B, Deutschland): „Das war gut, hat echt Spaß gemacht. Schweden hat gut angefangen. Wir haben einen Fehler gemacht und den haben sie gleich ausgenutzt. Danach haben wir aber unseren Rhythmus gefunden und auch gut geschlagen.“

Für die Ziele in der zweiten Runde: „Wir wollen natürlich noch eine Medaille. Dafür müssen wir unseren Baseball spielen. Wenn wir den Schwung aus Regensburg mitnehmen können, dann ist auch noch was drin.“

Zur Stimmung im Stadion: „Das ist echt der Wahnsinn. Die Regensburger Fans sind einfach super, auch dass sie so lange ausharren. Vor so vielen Leuten zu spielen – da fühlt man sich fast wie ein Profi.“

Greg Frady (Bundestrainer): „Jetzt geht es gegen die Niederlande, Spanien und die Tschechien. Das sind drei absolute Spitzenteams. Es ist eine Ehre und ein Privileg bei der Europameisterschaft gegen die besten Mannschaften zu spielen. Die gute Nachricht ist: Eine Medaille ist noch möglich, aber dafür müssen wir auf unserem höchsten Level spielen. Und das werden wir versuchen.“