Bundestrainer Greg Frady wurde vor der anstehenden Baseball-WM 2011 in Panama für die englischsprachigen Webseiten von Mister-Baseball.com und IBAF.org befragt. Die DBV-Redaktion hat das Interview für Baseball-Softball.de übersetzt.

Wie wurde der Kader für die Baseball-WM 2011 ausgewählt?

Wie auch in den Jahren zuvor hatten wir mehrere Meetings und Diskussionen über den finalen Kader. Für 2011 wählten wir einen Mix aus Routiniers und talentierten, jungen Spielern, damit wir den deutschen Baseball kurzfristig und mittelfristig weiterbringen. Wir wählten aus einer großen Gruppe aus Spielern aus und teilten sie auf für das World Port Tournament und die Baseball-WM, um die Entwicklung des National-Team-Programms voranzutreiben. Jeder Spieler im Kader sind auf ihrem jeweiligen Gebiet talentiert und können dem Team helfen auf einem hohen Level zu spielen.

Was sind die Erwartungen an die Baseball-WM und welche Teams sind favorisiert das Turnier zu gewinnen?

Meine Erwartung ist, dass Deutschland jeden Tag auf einem hohen Level spielen wird. Ich erwarte, dass wir jeden Tag in der Position sein werden ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wir spielen in einer sehr schwierigen Gruppe, doch dies ist die Baseball-WM und alle Teams werden stark sein. Unsere Konzentration wird darauf liegen, immer alles zu geben, unseren Plan umzusetzen und dies bis zum Spielende. Baseball wächst international immer schneller und wird weltweit stärker, so dass jedes Team in unserer Gruppe die Qualität hat weiterzukommen.

Wie wichtig ist die Baseball-WM für den Deutschen Baseball und Softball Verband?

Das primäre Ziel für die deutsche Nationalmannschaft ist immer noch die Europameisterschaft, da sie uns die Chance ermöglicht sich für die Baseball-WM zu qualifizieren. Gleich danach ist aber die Baseball-WM das wichtigste Turnier für uns, da es bisher das höchstmögliche war, wo Deutschland vertreten sein konnte. 2011 ist die dritte WM für uns, seitdem ich das Team übernommen habe. Diese Turniere dienten dabei als Springbrett, um Einladungen zu anderen zu erhalten. Die Konstanz auf dem WM-Level zu spielen, ermöglichte uns unter anderem beim World Port Tournament, der World Baseball Challenge in Kanada, eine Serie gegen Team USA, das Olympia-Qualifikationsturnier und demnächst auch einen World Baseball Classic Qualifier zu spielen. Daher kann man sagen, dass die Baseball-WM sehr wichtig für den Deutschen Baseball ist.

Konnten Sie ein Trainingslager abhalten und Testspiele vereinbaren? Wie wichtig war das World Port Tournament im Sommer für Sie?

Das World Port Tournament im Sommer war sehr wichtig für uns, da wir es nutzten, um uns für die Baseball-WM vorzubereiten. Zudem ist jedes Turnier an dem wir teilnehmen eine weitere Möglichkeit, um den deutschen Baseball weiterzuentwickeln. Wir werden direkt vor der WM nicht zusammen sein, aber der Sommer war unsere Vorbereitung. Der Verlust der Olympia-Förderung, Studium, Arbeit und familiäre Verpflichtungen machten es schwierig zusammenzukommen. Das ist nicht perfekt, aber wir müssen das Beste daraus machen.

Fehlen Spieler aufgrund von Verletzungen oder anderen Verpflichtungen?

Mein Fokus liegt auf den 24 Spielern, die jetzt im Kader sind und wir werden alle Kraft und Energie für sie aufbringen. Viele Faktoren spielen bei Veränderungen des Kaders eine Rolle, aber die ausgewählten Spieler werden den deutschen Baseball sehr gut vertreten.

Sie wählten Daniel Thieben für den deutschen Kader aus. Er hat in der Baseball-Bundesliga noch nicht so viel gespielt. Welche Gründe waren für seine Nominierung ausschlaggebend?

Daniel ist ein sehr guter, junger Pitcher. Sein Talent und seine Fähigkeiten waren die Gründe, warum er ausgewählt wurde. Dieses Turnier wird eine wichtige Erfahrung für ihn sein, da er gute Aussichten hat auf eine erfolgreiche Zukunft. Ich werde die richtigen Einsatz-Zeitpunkte für Daniel auswählen, so dass er in einer Position ist bei seiner Einführung in das Senioren-Nationalteam eine gute Rolle zu spielen.

Können Sie den Trainer-Stab vorstellen, der in Panama mit dabei ist?

Troy Williams ist als unser Pitching Coach mit dabei. Er arbeitet mit mir und dem Team seit acht Jahren. Er bringt Konstanz in den Trainer-Stab und die Spieler fühlen sich wohl mit ihm. Dirk Fries ist wieder als Bench Coach mit dabei und hat vier Erfahrung mit dem Nationalteam. Es ist sein zweites Jahr als Coach, aber er hatte eine lange Karriere als Spieler. Dirk ist eher im Alter wie die Spieler und spricht die gleiche Sprache, das mir hilft und wichtig für den Team-Erfolg ist. Nick Hogan hat den verbleibenden Platz im Stab. Er kommt von einem Division-I-College. Er ist ein exzellenter Lehrer für Base-Running, Bunting und Outfield. Dies sind die Bereiche, auf die wir viel Wert legen und in denen wir uns weiter verbessern müssen.