GillespieMit Tom Gillespie hat der DBV vor wenigen Wochen einen neuen Headcoach für sein U18-Baseball-Nationalteam präsentiert. Im Gespräch klärt Tom über seine Motivation, diese Aufgabe zu übernehmen, seine Ziele und die Zusammenstellung des Teams auf.

DBV-Redaktion: Herr Gillespie, was hat sie dazu bewegt, als Cheftrainer der Juniorennationalmannschaft zu fungieren?

Tom Gillespie: Ich wollte mich bereits seit längerem intensiver im Deutschen Baseball engagieren, aufgrund meiner vielen Reisen als Scout für die Pittsburgh Pirates war das nur schwer möglich. Jetzt freue ich mich darauf mitzuhelfen ein Programm aufzubauen, dass eine Brücke zur Herren-Nationalmannschaft darstellt, und bei der Aspekte vermitteln kann, für die die Spieler und deren Coaches im täglichen Training vielleicht nicht so viel Zeit finden. Begeistert bin ich auch von meinem Coaching Staff für das erste Turnier. Alle zusammen, Trainer und Spieler, haben was wir brauchen, um ein erfolgreiches Programm aufzubauen. Ich werde versuchen, dieser Energie zu positive Ergebnissen zu verhelfen.

Wie stellen Sie das Team zusammen?

Die ersten zwei bis drei Monate werden besonders wichtig sein. Seit meiner Benennung habe ich mit vielen Personen gesprochen, um ein Gefühl für diejenigen Spieler zu bekommen, die bereits vergangenes Jahr zum Team gehört haben. Dazu habe ich mich auf die Erfahrungen und Tipps aus dem letztjährigen Coaching Staff verlassen. Gleichzeitig werden wir im April an einigen Standorten Offene Sichtungen abhalten, um noch mehr Spieler aus dem ganzen Land zu sehen. Dazu werden einige meiner Coaches im Mai beim Länderpokal in Bonn und beim Deutschen Akademie-Turnier von DBV und DBA in Regensburg sein und die Augen nach weiteren Spielern mit dem richtigen Mix aus Können und positiver Einstellungen Ausschau zu halten.

Die Baseballsaison in Deutschland ist voll gepackt. Die Spieler werden in ihren Vereinen das ganze Jahr kompetent betreut. Viele Spieler haben schon mit Georg Bull und der DBA Baseball auf einem hohen Level erlebt. Das sind beste Voraussetzungen, dass wir uns auf die kleinen Dinge spiel-spezifische Fähigkeiten konzentrieren.

Welche Maßnahmen sind für dieses Jahr geplant?

Als Nationalmannschaft werden wir im März beim MLB Academies Tournament in Barcelona antreten. Danach absolvieren wir Anfang Juli noch einige Trainingstage zusammen als Team in Mainz als unmittelbare Vorbereitung auf die EM vom 11. bis 17. Juli in Spanien. Zwischen den Maßnahmen werden wir konstant mit den Spielern und deren Coaches kommunizieren und weitere Kandidaten bewerten für diesen Sommer und für die nächsten Jahre.

Worauf legen Sie besonders wert bei Ihren Mannschaften?

Unser Fokus liegt darauf die Spielern darauf vorzubereiten zu competen und zu gewinnen. Ziel ist es, eine Kultur aufzubauen, in der Spieler selbst Verantwortung für den eigenen und den Erfolg des Teams entwickeln. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Prozess und nicht dem Resultat. Wir wollen das Spiel schnell machen, die richtige Dosis Biss reinbringen und die richtige Einstellung und Herangehensweise vermitteln. Und natürlich dabei eine gute Zeit zusammen verbringen.

Wissen Sie bereits, wie ihr Trainerteam aussehen wird?

Das erste Turnier werden wir mit Brian McCarthy, Stefan Müller und Norman Eberhardt bestreiten. Chris Dresel ist ebenfalls in die Personalentscheidungen involviert und wird als Scout die anderen Teams beobachten. Dazu verlassen wir uns auch auf die Vielzahl starker Spieler und Coaches in den Akademien und Vereinen die uns mit Feedback, Tipps und in ihrer täglichen Arbeit in der Spielerentwicklung unterstützen.

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Wir werden die Dinge, die wir im Training besprechen auch im Spiel ausführen und die routine plays wirklich zur Routine werden lassen. Wir werden schnell und hart spielen und jeder, der uns zusieht wird merken, dass das Spiel diesem Team Spaß macht. Gelingt es uns das Team au diese Art zu entwickeln, werden die positiven Resultate quasi von selbst kommen.

Vielen Dank für das Gespräch.