Starkes Spiel gegen den Gastgeber

Deutschland unterliegt in einem hochspannenden Spiel gegen Taiwan und muss einen kleinen Rückschlag im Kampf um die Olympiatickets hinnehmen.

Aus dem asiatischen Fernsehen konnte man sich bereits im Laufe der Woche ein Bild davon machen, was im Spiel gegen den Gastgeber auf die deutschen Spieler zukommen würde. Im Gegensatz zu der eher dürftigen Kulisse bei den „normalen“ Spielen sind die Spiele Taiwans ausverkauft. Bereits während der Aufwärmphase strömten die ca. 32.000 Taiwanfans ins fast ausverkaufte Stadion von Taichung und verfielen bei jeder noch so kleinen Regung ihrer Mannschaft in lautstarkes Kollektivjubeln.

Die deutsche Mannschaft, angeführt von Andre Hughes (Solingen Alligators) auf dem Mound ließ sich jedoch ob dieser für deutsche bzw. Natiolmannschaftsverhältnisse großartigen Kulisse nicht beeindrucken und spielte über die komplette Spieldistanz mit einer der stärksten Mannschaften der Welt auf einem Level. Sechs Innings konnte Hughes die Taiwanesen kurz halten und ließ durch seine, für die Asiaten ungewohnt langsamen Würfe, keine Punkte zu. Die deutsche Offensive schien heute besser aufgelegt und konnte in fast jedem Inning per Basehit auf Base gelangen. Teilweise bestimmten die Mannen von Greg Frady sogar das Spiel. Mit zunehmender Spieldauer war den Taiwanesen um Superstar Chih Seng Lin anzumerken das sie alles gaben um nicht zu verlieren. Eben dieser Chih Seng Lin leitete dann auch das Ende des Arbeitstages von Hughes ein. Durch ein Double im 7. Inning brachte er sich selbst in Scoringposition und konnte auf ein weiteres Double den ersten Punkt des Tages markieren. Ein weiterer Basehit bedeutete den zweiten Punkt gegen Team Deutschland. Philipp Hoffschild, Buchbinder Legionäre Regensburg, wurde daraufhin für Hughes eingewechselt. Hughes wurde von den Massen mit Standing Ovations zu seiner Leistung beglückwünscht als er das Spielfeld verließ. Hoffschild brachte seine Mannschaft schnell aus dem Inning und blieb auch im weiteren Spielabschnitt schadlos.

An der Offensive lag es nun diesen Rückstand wett zu machen. Zwar gelangten Läufer in aussichtsreiche Position jedoch konnte kein Profit daraus gezogen werden. Martin Almstetter ersetzte im weiteren Verlauf seinen Vereinskameraden Hoffschild aus Regensburg. Auch Almstetter vernichtete die Angriffsbemühungen des Gastgebers. Aufgrund des Drucks, den die deutsche Mannschaft in den letzten Spielabschnitten ausübte wurde es merklich ruhiger im weiten Rund des Stadions. Nachdem Coach Frady taktischerweise Markus Winkler, Heidenheim Heideköpfe, für Almstetter gebracht hatte und dieser ebenfalls schadlos blieb kam es zur letzten Schlagchance für Deutschland. Jendrick Speer, Paderborn und Dominik Wulf, Solingen gelangen per Double bzw. Basehit auf Base. Nun kam das Herz der deutschen LineUp mit Gronauer, Franke und Gühring. Gronauer schlug den Ball jedoch im Infield hoch in die Luft, Franke gelang lediglich ein Strike Out und Gühring konnte ebenfalls nur ein Popout für sich verbuchen.

Sofort wurden Raketen gezündet und im Stadion brach einoOhrenbetäubenden Lärm aus, hatte Chinese Taipeh damit doch einen Riesenschritt Richtung Olympia gemacht. Betrübt aber mit erhobenen Kopf verließen die deutschen Spieler das Spielfeld.

Am morgigen Montag kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen Team Deutschland und Südafrika. Genau wie im Spiel gegen Spanien ist ein Pflichtsieg auf dem Weg zu Olympia angesagt, der immer noch im Rahmen des Möglichen liegt.

Kleine Notiz am Rande: Wurden bisher die Spiele Taiwans den ganzen Tag über auf dem asiatischen Sportsender und dem größten Sender des Landes in Endlosschleife wiederholt, so wurde das Spiel gegen Deutschland lediglich einmalig als Highligthzusammenschnitt wiederholt. Die Gerüchte gehen um man wolle nicht zeigen das Chinese Taipeh nahe dran war das Spiel, mit etwas Glück für Deutschland, zu verlieren.