Korea eine Nummer zu groß

Im Spiel gegen Korea wurden der deutschen Baseball-Nationalmannschaft das erste Mal beim Olympia-Qualifikationsturnier in Taiwan die Grenzen aufgezeigt.

Der World Baseball Classic Dritte von 2006 war heute – wie auch schon bei der WM im vergangenen November – eine Nummer zu groß für die Vertretung der deutschen Baseballfarben. Korea spielte wie aus einem Guss und bestrafte jeden noch so kleinen Fehler, der bei diesem Turnier bisher sehr guten Verteidigung Deutschlands, direkt. Tim Henkenjohann, Bonn Capitals, startete das Spiel für Deutschland auf dem Mound. Er haderte jedoch mit seiner Zone und hatte Schwierigkeiten seine Trickwürfe an den flinken Koreanern vorbei zu bringen. Die mit miltiärischer Disziplin auftretenden Südkoreaner schafften es schnell sich auf die Anzeigentafel zu bringen und das Kommando des Spiels zu übernehmen. Dadurch war die deutsche Auswahl von Anfang in Zugzwang und lief über die komplette Distanz einem Rückstand hinterher.

Headcoach Greg Frady setzte wieder zunächst auf sein eingespieltes Team mit Youngster Donald Lutz, Cincinnati Reds, der neben seinem Bruder Sascha (Mainz) im Rigthfield zum Einsatz kam. Dieser lieferte erneut eine solide Leistung ab und konnte es seinem Bruder mit einem satten Homerun ins Rigthfield nachmachen. Damit schaffte Deutschland leider das einzige Offensiv-Highlight und den einzigen Punkt des Tages. Korea punktete stetig und profitierte auch von Unachtsamkeiten der deutschen Verteidigung, die heute sichtlich nervös schien.

Aufgrund der Übermacht der Südkoreaner nutzte Coach Frady die Chance und versuchte mit frischen Spielern neue Impulse zu setzen. Jens Cornelsen, Solingen Alligators, ersetzte Henkenjohann als Werfer und Philipp Howard, Buchbinder Legionäre Regensburg, Jendrick Speer auf der Position des Second Baseman. Schaffte Howard es sich direkt mit einem Basehit auf Base zu bringen, so hatte Cornelsen jedoch einen rabenschwarzen Tag erwischt. Er schaffte es nicht die Strike-Zone zu treffen und musste nach einem Walk mit besetzten Bases mehrere Hits hinnehmen, bevor endlich ein Aus erzielt werden konnte. Korea hatte sich mittlerweile uneinholbar für Deutschland abgesetzt. Frady reagierte und brachte mit Bene Antwi einen weiteren Rookie ins Spiel. Zusätzlich gönnte der Bundestrainer seinem etatmäßigen Catcher Kai Gronauer eine Ruhepause und wechselte Simon Gühring, Heidenheim Heideköpfe, auf diese Position. Dafür rückte Gührings Vereinskamerad Robert Gruber ins Leftfield nach.

Antwi kämpfte zunächst mit seiner Nervosität. Dies war ihm auch nicht zu verübeln, spielte er doch sein erstes Spiel für das Herrenteam, in das er erst kurzfristig berufen worden war.

Mit Antwi auf dem Mound gelang den Koreanern nicht mehr viel, trotzdem war das Spiel bereits nach sieben Spielabschnitten aufgrund der 10-Run-Rule beendet.

Der Blick des deutschen Teams ist nun nach vorne gerichtet auf die entscheidenden Spiele gegen Mexiko und Kanada . Jede der beiden anstehenden Partien ist ein Endspiel, verliert man auch nur eins, ist es aus mit dem Traum von Olympia. Jedoch kann schon jetzt von einem Erfolg für die Mannschaft des DBV gesprochen werden, konnte man sich mit mindestens dem sechsten Platz unter den Topmannschaften der Baseballwelt festsetzen. Das Spiel gegen Mexiko beginnt wieder um 05:30 MEZ und kann im DBV-Forum als Liveticker verfolgt werden.