Der im Sommersemester 2025 erstmals angebotene Wahlpflichtkurs „Baseball“ an der Goethe-Universität Frankfurt war ein voller Erfolg und stieß bei den Sportstudierenden auf reges Interesse. Der Kurs, der jeden Freitag stattfand, war durchweg sehr gut besucht und wurde von Prof. Dr. Chris Englert geleitet.
Ziel des Kurses war es, angehenden Lehrkräften die Grundlagen des Baseballs beizubringen, damit sie diese Sportart später im Sportunterricht an Schulen anbieten können. Dies soll dazu beitragen, die Vielfalt im Schulsport zu erweitern und nicht nur immer wieder die gleichen Sportarten wie Volleyball oder Badminton zu unterrichten.
Prof. Dr. Chris Englert ist Leiter des Arbeitsbereichs „Sportpsychologie“ an der Goethe-Universität Frankfurt und beschäftigt sich in seiner Forschung unter anderem mit Themen wie Wettkampfangst, Selbstregulation und der Intentions-Verhaltenslücke im Sport. Neben seiner akademischen Tätigkeit ist er auch Mitbegründer der hessischen Darmstadt Whippets und verfügt über ein tiefes Baseballwissen.
Die Begeisterung der Studierenden für die neue Sportart war deutlich spürbar. Prof. Dr. Englert berichtete von beeindruckenden Fortschritten und einer großen Offenheit der Teilnehmer: „Die Studierenden waren extrem offen für eine für sie vollkommen neuartige Sportart, da noch keiner von ihnen zuvor mit Baseball in Berührung gekommen ist. Die Fortschritte über den Verlauf des Kurses hinweg waren beeindruckend, sodass neben den Basics auch immer mehr auf die taktischen Aspekte eingegangen werden konnte.“ Das positive Feedback der Teilnehmer unterstreicht dies; viele hätten sich noch mehr Trainingseinheiten gewünscht und möchten die Ausrüstung auch nach Kursende gerne ausleihen, um weiter zu trainieren. Für Prof. Dr. Englert ist klar, dass es nun darum geht, die Studierenden aktiv zu unterstützen: „Jetzt ist es an der Zeit die Studierenden abzuholen, in Vereine zu bringen oder sie zu animieren, Baseball in den Sportunterricht einzubringen.“
Die Motivation für das Kursangebot lag für Prof. Dr. Englert auf der Hand: Er bezeichnet Baseball als „den schönsten Sport der Welt, der leider medial nach wie vor total unterrepräsentiert ist.“ Als langjähriger Spieler, Coach und Forscher, der sich seit Jahrzehnten mit Baseball beschäftigt, war es ihm ein wichtiges Anliegen, seine Leidenschaft für den Sport weiterzugeben. Er hegt die klare Hoffnung, dass die Studierenden als zukünftige Lehrkräfte das Gelernte in die Schulen tragen: „Die Hoffnung ist, dass die Lehramtsstudierenden die im Kurs erworbenen Kompetenzen nutzen, um später als Lehrperson Baseball im Sportunterricht anzubieten.“
Ein besonderes Highlight des Kurses war der Exkurs zum DBL-Team der Mainz Athletics. Diese Exkursion bot den Studierenden die Möglichkeit, den Baseballsport aus einer professionelleren Perspektive zu erleben und sorgte bei den Studierenden für große Begeisterung.
Der Erfolg dieses Pilotkurses unterstreicht das Potenzial, Baseball als attraktive Sportart im Hochschulkontext zu etablieren und gleichzeitig angehende Sportlehrerinnen und -lehrer für die Integration des Baseballs in den Schulsport zu begeistern.
Dieser Kurs soll als Best-Practice-Beispiel dienen und zeigen, dass ein solches Angebot an einer Universität erfolgreich funktioniert und somit auch eine Umsetzung an anderen Universitäten oder Hochschulen möglich ist.
“Dies ist ein wesentlicher Baustein unserer Vision des Projektes Vereins- und Verbandsentwicklung. Baseball wird vom Nischensport zur selbstverständlichen Option im deutschen Schulsport. Wenn zukünftige Lehrkräfte Baseball kompetent unterrichten können, durchbrechen wir den Kreislauf der immer gleichen Sportarten im Sportunterricht. Das schafft nicht nur neue Spielende, sondern auch das gesellschaftliche Bewusstsein für unseren Sport.“, so Tom Bieth, Vorstandsvorsitzender der DBSJ und Teilprojektleiter Vereins- und Verbandsentwicklung.
Für Fragen oder bei Interesse können sich Angehörige sowie Vertreter von Universitäten und Hochschulen gerne an zielke@baseball-softball.de wenden.