Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat sich bei der Europameisterschaft in den Niederlanden, Belgien und Italien mit einem Sieg in der Platzierungsrunde den Frust nach dem Viertelfinal-Aus am Vortag gegen Italien von der Seele geschlagen. In ihrem fünften Turnierspiel setzte sich die DBV-Auswahl mit 10:9 gegen Israel durch. Damit spielt Deutschland am Samstag gegen den Gewinner der Partie Kroatien gegen Großbritannien um den fünften Platz.
In einer Begegnung, die einer Achterbahnfahrt glich, konterten die Deutschen den frühen 0:1-Rückstand noch im ersten Durchgang. Simon Baumgardt (USA) brachte mit seinem RBI-Single Alex Schmidt (Regensburg) ins Ziel. Ein Inning später markierte Lou Helmig (USA) nach einem Treffer von Elias Huber (Gauting) die 2:1-Führung. In der Folge kippte das Spiel jedoch mehr und mehr in Richtung Israels. 2:7 stand es im fünften Abschnitt. Starter Christian Pedrol (Regensburg; 3.2 IP, 4 H, 2 ER, 2 BB, 7 K) hatte inzwischen Platz gemacht für Jonathan Schäffer (Stuttgart; 1.1 IP, 2 H, 1 ER).
Dann erwachte auch die deutsche Offensive endgültig. Mit einem fulminanten Double an den Outfield-Zaun räumte Simon Bäumer (Regensburg) die geladenen Bases komplett ab und verkürzte auf 5:7. Im sechsten Inning glichen Eric Brenk (Bonn) und Huber schließlich zum 7:7 aus. Nun war Israel wieder an der Reihe und holte sich gegen Sascha Koch (Bonn; 3.0 IP, 3 H, 0 ER, 2 BB, 2 K) die Führung zurück. Erneut konterten Deutschland postwendend, diesmal mit zwei Runs. Brenk forcierte nach einem Walk und zwei Stolen Bases am Stück den neuerlichen Ausgleich, ehe Schmidt nach einem Double von Yannic Walther (USA) den nächsten Führungswechsel erlief.
Bei zwei Aus im neunten Inning kam Israel gegen Duke von Schamann (vereinslos; 1.0 IP, 2 H, 1 ER) noch einmal zurück und glich abermals aus. Das letzte Wort hatten an diesem Nachmittag aber die „Schwarz-Rot-Goldenen“. Huber überquerte auf einen Schlag von Lucas Dunn (vereinslos) zum 10:9-Walkoff-Win die Homeplate und sorgte damit für das passende Geburtstagsgeschenk für Bundestrainer Jendrick Speer.
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Text: Matthias Ondracek
Bild: Rob Koch