Die Premiere ist „in the books“:

1. Deutsche Meisterschaft im Slow-Pitch Softball

Zum ersten Mal fand am Wochenende 03./04.10.2009 die offizielle Austragung der Deutschen Meisterschaft im Slow-Pitch Softball statt. Als Ausrichter hatte man mit den Japan Eagles Frankfurt (FTV Frankfurt 1860) und den Dreieich Oldstars (Dreieich Vultures) zwei Hosts gefunden, die relativ zentral in Deutschland liegen.

Neben den beiden Ausrichtern nahmen noch die Aschaffenburg Mohawks, die Lütjensee Lakers und die Memmelsdorf Barons an dem Turnier teil. Durch eine ganze Reihe von Verletzungen musste leider in letzter Minute das Slow-Pitch-Team der Babenhausen Blue Devils ihre Teilnahme absagen. Dies hatte auch Änderungen im Spielplan zur Folge und man entschied sich kurzfristig dafür, statt in zwei 3er-Gruppen im „Round-Robin“-Format – sprich jeder gegen jeden – zu spielen. Die ersten fünf Begegnungen fanden am Tag der deutschen Einheit bei herrlichem „Spätsommerwetter“ in Dreieich statt. Bei der Auftaktpartie zwischen den Dreieich Oldstars und den Lütjensee Lakers kam es gleich zu einer faustdicken Überraschung. Die Newcomer und selbstbetitelten „underdogs“ aus der Nähe von Hamburg gewannen in einem äußerst spannenden Spiel gegen die Oldstars mit 14:9 – dank einer 7-Run-Rallye im 7. Inning.

Danach durften die Meister der diesjährigen Rhein-Main-Softball-Liga, die Aschaffenburg Mohawks gegen die favorisierten Barone aus Memmelsdorf antreten. Mit 23:5 entschieden die schlagstarken und in der Defense absolut sicheren Slow-Pitch-„Profis“ um Headcoach Charles Williams die Partie für sich. In der folgenden Begegnung zwischen den Japan Eagles Frankfurt und den Gastgebern aus Dreieich kam es dann wieder zu einem für viele überraschendem Ergebnis.

Die Dreieicher – mit der Niederlage aus Spiel 1 schon ein wenig unter Druck – drehten in einem abwechslungsreichen Spiel am Ende den Spielverlauf noch zu ihren Gunsten und gewannen mit 18:14. Die letzten beiden Begegnungen endeten dann jedoch wieder, wie von den meisten erwartet:

Lütjensee Lakers – Aschaffenburg Mohawks 5:22
Memmelsdorf Baron – Japan Eagles Frankfurt 45:10

Der Sonntag in Frankfurt begann trotz kühlerem Wetter gleich mit einer von beiden Teams phasenweise sehr hitzig geführten Partie zwischen Dreieich und Memmelsdorf. Mit beachtlichen 10 Runs erzielten die Oldstars so viele Runs, wie kein anderes Team in diesem Turnier gegen Memmelsdorf. Aber am Ende standen auch bei den Memmelsdorfern 25 Runs auf dem Konto, so dass der Sieg der Barons eigentlich nie richtig in Gefahr war. Die bis dato noch sieglosen Frankfurter musste in der darauffolgenden Partie gegen Lütjensee unbedingt gewinnen, um sich wenigstens den Kampf um Platz zwei offen zu halten. Da dies auch gelang und auch Aschaffenburg in ihrem ersten „Sonntagsspiel“ gegen Dreieich gewann, war klar, dass bei einem von allen erwarteter Sieg der Memmelsdorfer gegen die Lakers in der letzten Begegnung die Entscheidung um Platz 2 fallen wird. In einer Neuauflage des Endspiels um den 2009er-Titel in der Rhein-Main-Liga hatten am Ende wieder die Mohawks aus Aschaffenburg den längeren Atem und gewannen – anders als noch vor einer Woche in Darmstadt – diesmal relativ deutlich mit 15:8. Damit war auch der 2. Platz vergeben. Die Plätze 3 – 5 mussten im Wege der Tie-breaker-Regelung ermittelt werden. Danach ergab sich folgende

Abschlusstabelle

Team W L

Memmelsdorf 4 0

Aschaffenburg 3 1

Frankfurt 1 3 *)

Dreieich 1 3 *)

Lütjensee 1 3 *)

*) Platzierung aufgrund der Tie-breaker-Regelung

Awards:
Most valuable player: Jennifer Schab (Memmelsdorf Barons)
Rookie of the year: Lasse Detels (Lütjensee Lakers)

Hier noch einmal alle Ergebnisse im Überblick:

Dreieich – Lütjensee 9:14

Memmelsdorf – Aschaffenburg 23:5

Frankfurt – Dreieich 14:18

Lütjensee – Aschaffenburg 5:22

Memmelsdorf – Frankfurt 5:10

Dreieich – Memmelsdorf 10:25

Frankfurt – Lütjensee 32:7

Aschaffenburg – Dreieich 21:8

Lütjensee – Memmelsdorf 1:40

Aschaffenburg – Frankfurt 15:8

Fazit:
Man kann durchaus von einer geglückten Premiere sprechen – auch wenn einige Regionen, in denen ebenfalls Slow-Pitch Softball gespielt wird, nicht bei der DM vertreten waren.

Daher muss der Ablauf (Qualifikation, Kommunikation, Spielmodus) weiter angepasst und das Regelwerk weiter vereinheitlicht werden.

Ich denke aber, alle Teams hatten viel Spaß zum Saisonende. An dieser Stelle noch mal der Dank an alle die mitgeholfen haben – insbesondere den beiden ausrichtenden Vereinen!

Olaf Hornig