Der Deutsche Baseball und Softball Verband e.V. (DBV) und sein langjähriger Herren-Bundestrainer Greg Frady haben in beidseitigem Einvernehmen ihre Zusammenarbeit beendet. Nach intensiven Gesprächen nach der letztjährigen Europameisterschaft, bei der die Mannschaft den fünften Platz erreichte, haben sich beide Seiten über die weitere inhaltliche Ausrichtung des DBV-Programms ausgetauscht.

Der Verband möchte seine Nationalmannschaftsaktivitäten im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen inklusive des WBC Qualifiers 2016 und des neuen WBSC-Turniers „Premier 12“ intensivieren. Zudem haben sich beide Seiten darauf verständigt, dass die Nationalmannschaft für die nächsten Jahre eine veränderte Ausrichtung erfahren soll. Frady, der neben seinem Engagement in Deutschland im Hauptberuf die Baseballmannschaft der Georgia State University in Atlanta (USA) betreut, ist mit seinen Aufgaben in den USA derart eingespannt, dass er diese Aufgabe nicht zu beidseitiger Zufriedenheit ausfüllen könnte.

Foto: Walter Keller, www.catchthefever.de

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DBV-Sportdirektor Dirk Fries erklärt die veränderte Ausrichtung wie folgt: „Um die anstehenden Herausforderungen der kommenden Jahre, speziell im Hinblick auf die Möglichkeit, dass Baseball 2020 in Tokio wieder olympisch sein wird, zu meistern, sind wir der Überzeugung, dass wir unsere Bemühungen in der Talententwicklung ausweiten müssen. Dafür ist es unabdinglich, den Cheftrainer stärker als zuletzt in die Ausbildung unserer Nachwuchsjahrgänge einzubinden. Dies geht nur vor Ort und in enger Abstimmung mit den Vereinstrainern und den Coaches in unseren Akademien.“

„Wir danken Greg Frady für seine exzellente Arbeit über die letzten elf Jahre. Dass die Mannschaft den Weg zurück in den europäischen A-Pool gefunden hat und sich in den Top 4 auf dem Kontinent etablieren konnte, ist vor allem sein Verdienst. Zudem hat er die deutsche Nationalmannschaft dank der Teilnahmen an mehreren Weltmeisterschaften weiterentwickelt, ihr weltweit einen guten Ruf beschert und das Team in die erweiterte Weltspitze geführt. Greg Frady hat den deutschen Baseball in seiner bis dato erfolgreichsten Phase geführt“, erklärt DBV-Präsident Mirko Heid.

„Es war mir eine große Ehre die deutsche Mannschaft elf Jahre trainieren zu dürfen. Aus dieser Zeit nehme ich viele großartige Erinnerungen mit. Ein Höhepunkt war definitiv der Gewinn der EM-Bronzemedaille im eigenen Land 2010. Ganz herzlich danke ich allen Fans, dem DBV, meinem Trainerstab und allen Spielern die dazu beigetragen haben, dass unsere gemeinsame Zeit so erfolgreich war. Als ich 2004 anfing war mein Ziel, die Strukturen rund um das Team zu professionalisieren und uns Respekt zu erarbeiten. Das haben wir geschafft. Ich verlasse daher meine Position als Bundestrainer in einer besseren Situation als ich sie damals vorfand. Ich wünsche der deutschen Mannschaft für die Zukunft nur das Beste. Ich bleibe ihr größter Fan“, resümiert der scheidende Coach.

Der US-Amerikaner Frady war von 2004 bis 2014 Cheftrainer der Deutschen Baseball Nationalmannschaft. Unter seiner Führung konnte die Mannschaft zunächst den direkten Wiederaufstieg in den europäischen A-Pool schaffen. Neben dem Gewinn der Bronzemedaille bei der EM 2010 in Deutschland gelang ihm mit seinem Team die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2007, 2009 und 2011 sowie die Teilnahme am „Final Olympic Qualifying Tournament 2008“, bei dem die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking nur knapp verpasst wurde. Beim WBC Qualifier 2012 scheiterte seine Mannschaft erst im Finale am Team Canada und verpasste denkbar knapp den Sprung zum Finalturnier in den USA.

Der DBV wünscht Greg Frady für seine sportliche Zukunft alles Gute und freut sich sehr, dass er dem DBV und dem deutschen Baseball in beratender Tätigkeit erhalten bleiben wird.