Nach einer durchaus annehmbaren Vorstellung unterlag das deutsche Team gestern Abend dem College National Team der USA mit 3:9.

Es waren drei Schwünge der US-Boys, die letztlich den Unterschied machten, und gleichzeitig aufzeigten, wo momentan die Grenzen der deutschen Top-Athleten liegen. Während die schlaggewaltigen Amerikaner mit einem Grand-Slam-Homerun, einem 2-Run Homerun und einem 2-Run Double gleich 8 ihrer 9 runs nach Hause schlagen konnten, mühten sich die deutschen Hitter, konnten aber gegen schnelles US-Pitching keine vergleichbare Schlagkraft entfalten. Die Doubles von Catcher Simon Gühring und 3rd Baseman Alex Lauterbach waren zwar zweifelsfrei satte Schläge, aber Pitches oben in der Strikezone können momentan von der Lineup nicht mit der Konsequenz der Amerikaner bestraft werden. Die wenigen schlagbaren Würfe, die den deutschen Werfern gestern aus den Fingern glitten, sind bei Schlagmännern solchen Kalibers zu oft folgenschwer. So aus deutscher Sicht leider auch gestern.

Dennoch konnte man auf deutscher Seite zufrieden sein. Solide Defense, trotz der verhängnisvollen 3 Pitches ordentliche Arbeit auf dem Mound sowie die gute Schlagleistung machten deutlich, dass sich das deutsche Team weiter auf dem richtigen Weg befindet. Das belegt auch die Tatsache, dass sich das Team von Greg Frady nach einem 1-9 Rückstand im 8. Inning noch mal fast ins Spiel zurück kämpfte. Gegen die Reliever der College-Auswahl gelangen nochmals zwei Runs, und wäre nicht das Weltklasse Middle Infield der USA immer in brenzligen Situation zur Stelle gewesen, hätte mitunter auch noch etwas mehr herausspringen können. So wurden aus harten Groundballs in die Lücken doch Double Plays und wichtige Aus für die US-Defense.

Dass die US-Auswahl ein starkes Team hat war nicht zuletzt nach dem Gewinn der Haarlem Honkbal Week klar, darunter 2 Siege gegen die Kubaner. Mit Enorbel Marquez konnten sie sogar den dritten „Kubaner“ innerhalb einer Woche besiegen. Der Solinger Linkshänder musste in seinen 4 Innings als Starting Pitcher 3 Punkte hinnehmen, warf aber sehr achtbar, bis er von seinem Vereinskollegen André Hughes abgelöst. Hughes wurde seinerseits von Philipp Hoffschild abgelöst, bevor im 8. Inning Martin Almstetter und Dirk Fries den Mound übernahmen. Closer, wenn auch nicht in einer Save-Situation war dann im 9. Durchgang Martin Dewald. Defensiv konnten sich im deutschen Dress vor allem Julius Uelschen und Philipp Howard und auszeichnen. Am Schlag bestach Alex Lauterbach mit zwei Hits und einem Walk.

Das Spiel gegen die USA war das Letzte des Herren-Nationalteams in diesem Jahr. Nach der Bundesligasaison werden dann bereits die Weichen auf 2009, ein besonderes Jahr für den Baseballsport in Deutschland, gestellt. Mit der WM in Europa, und Regensburg als Austragungsort der Vorrunde, steht für nächstes Jahr das nächste Highlight an.

In diesem Sinne war das gestrige Spiel für die Organisatoren und das Team eine insgesamt gelungene Generalprobe. Lediglich das sportliche Ergebnis gilt es noch zu verbessern.

Dirk Fries