Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat die Spielzeit 2017 mit einem Sieg beendet. Mit 4:2 gewann das Team von Bundestrainer Martin Helmig am Samstagvormittag in Viladecans/Spanien gegen die Auswahl des Gastgebers. Die Partie war die letzte von insgesamt sechs Spielen in einer Länderspielserie, die zwischen dem 29. Oktober und dem 4. November in den Stadien von CB Barcelona, des CBS Sant Boi und dem CB Viladecans ausgetragen wurde.

Das erste Spiel begann Tim Stahlmann (Mainz Athletics) auf dem Mound. Der Rechtshänder absolvierte vier starke Innings, und wurde im fünften Abschnitt von Lukas Steinlein (München-Haar Disciples) abgelöst. Weitere Pitcher für Deutschland waren Philipp Neuhäuser (Untouchables Paderborn) und Max Schmitz (Bonn Capitals). Offensiv setzte Donald Lutz (Brisbane Bandits/Australien) mit einem Homerun, einem Double und drei RBI die Glanzpunkte. Wie vorab vereinbart, wurde das Spiel nach neun Innings trotz des Standes von 5:5 beendet.

Am zweiten Tag begann Benjamin Thaqi (Untouchables Paderborn) als Pitcher. Unterstützt von einem 2-Run Homerun von Shawn Larry (Heidenheim Heideköpfe) übergab er den Mound in einem ausgeglichenen Spiel im Verlauf an Joe Cedano De Leon (Mannheim Tornados), der wiederum nach einem Inning Platz machte für Julius Spann (Heidenheim Heideköpfe). Auch Yannic Wildenhain und Lennard Stöcklin bekamen noch kurze Einsätze in dem Spiel. Aufgrund von einigen Fehlern in der Defensive konnten die Spanier nach ausgeglichenem Beginn bis zum Endstand davonziehen. In der Offensive reichten auch der 2-Run Homerun von Maik Ehmcke (Buchbinder Legionäre Regensburg) und die zwei Hits von Larry nicht, um den Rückstand wettzumachen, sodass die Partie am Ende mit 7:9 verloren ging. Zu allem Überfluss musste der bis dato beste Schlagmann Lutz aufgrund eines Hit by Pitch am Knie ausgewechselt werden und für drei Tage pausieren.

Am dritten Tag gab Bundestrainer Martin Helmig den Ball an den Routinier Enorbel Marquez-Ramirez (Berlin Flamingos). Der Linkshänder erwischte aber nicht seinen besten Tag und musste zudem mit ansehen, wie seine Defensive sich mehrere kostspielige Aussetzer leistete und die Spanier noch dank zweier Homeruns konstant punkteten. Offensiv blieben die deutschen Akteure an diesem Tag zudem gegen die spanischen Pitcher blass, was am Ende zu einer deutlichen 2:8-Niederlage führte.

Nach einem Tag der Regeneration startete Maurice Wilhelm (Bonn Capitals) für Deutschland. Der vielseitige Wilhelm, der neben seinen Aufgaben als Pitcher auch als DH oder First Baseman eingesetzt wird, lieferte sechs starke Innings ab und war damit ein wichtiger Faktor im Spiel, indem er zusammen mit seiner Defensive den Grundstein für den verdienten 3:1 Sieg legte.

In Spiel fünf sah es lange Zeit erneut nach einem deutschen Sieg aus. Dieser kam dann aber mit bereits zwei Aus im neunten Inning noch abhanden, nachdem die bis dato fehlerfreie Verteidigung dann nochmals schwächelte und bei geladenen Bases einen Groundball nicht verwerten konnte. Die Spanier waren wieder im Spiel und nutzten die sich bietende Chance konsequent und brachten auch noch den Siegpunkt zum umjubelten 5:4-Walk-Off Sieg über die Homeplate. Zuvor hatten solides Pitching unter anderem von Stahlmann, fehlerfreie Defensive und die notwendigen Hits zum richtigen Zeitpunkt Hits in eine eigentlich optimale Ausgangsposition gebracht.

Zum Abschluss der Serie zeigte sich dann nochmal Marquez-Ramirez als Pitcher verbessert. Nach seinem kurzen ersten Auftritt war er diesmal mit seinen Würfen extrem präzise und effizient. Starke sechs Innings absolvierte er und verließ den Mound mit einer Führung, die Cedano De Leon im letzten der diesmal nur sieben Innings souverän ins Ziel brachte. Unter der Führung von Simon Gühring (Heidenheim Heideköpfe), dem erfahrensten deutschen Catcher, absolvierte der Youngster sein zweites Inning „zu null“ in dieser Woche. Offensiv machte sich die Rückkehr von Lutz, der mit drei Hits erfolgreich war, ebenso bemerkbar wie der 2-Punkte Homerun von Gühring. Die zuvor nicht genutzten Bases-Loaded-Situation konnte das deutsche Team damit verschmerzen und freute sich über den 4:2 Sieg und einen gelungenen Abschluss der Serie.

Im Nachgang der Serie zeigte sich der Trainerstab zufrieden. „Es war eine gute Standortbestimmung. Das Niveau war über die gesamte Serie hoch – obwohl beide Teams nicht in Bestbesetzung antreten konnten“, sagte Bundestrainer Martin Helmig. „Aus den Spielen können wir positiv wie negativ einiges Verwertbares mit in den Winter und die kommende Saison mitnehmen. Wir haben ein paar junge Spieler an das internationale Niveau herangeführt und auch einigen etablierten Kräften nochmals die Chance gegeben, sich zu zeigen.“